Film. Die Dreharbeiten für den Spielfilm „Fieber“ finden außerdem in Novi Sad und Südtirol statt.
Graz/Apa. Die österreichische Regisseurin Elfi Mikesch dreht derzeit in Graz ihren Film „Fieber“, der Eva Mattes in der Rolle einer Fotografin auf der Suche nach ihrer Halbschwester zeigt. Am Donnerstag wurde in einem Hotel am Hauptbahnhof gedreht. In dem neuesten Werk der aus Judenburg stammenden Regisseurin vermischen sich Fantasien, Fieberträume und Realität der Hauptfigur und ihres Vaters.
Die Dreharbeiten fanden am Donnerstag in einer drückend heißen Hotelsuite statt, in der vor lauter Filmequipment fast kein Platz mehr zum Agieren blieb. Die Geschichte der Fotografin Franziska, die von Graz aus aufbricht, um ihre verschollene Halbschwester zu suchen, wird an mehreren Orten gedreht. Die kleine Franziska verbringt ihr Leben zwischen Realität und der Fiktion von Fotografien.
Dazu kommt ihr Vater (Martin Wuttke), der als Fremdenlegionär in Afrika war und dessen Fieberträume auch für das Mädchen zum Alptraum werden. Auf der Reise von Graz nach Novi Sad, wo sie die Halbschwester vermutet, greifen die Eindrücke der Reise und die Bilder aus der Kindheit ineinander.
In Graz wurde am Vormittag eine Szene gedreht, in der Eva Mattes beim Fenster steht und von einem Zimmermädchen einen Brief bekommt, in dem sich ein Stadtplan befindet. Die Schauspielerin – in roter Hose und Bluse – blickt abwesend in den hässlichen Store am Fenster. „Schiele ich nicht? Ich sehe ja nichts“, fragt sie angesichts des weißen Vorhangs, in den sie schauen muss. Aber Elfi Mikesch ist mit der Probe zufrieden, also wird gedreht.
Die Regisseurin will, dass Eva Mattes den Stadtplan höher hält, damit man ihn besser sieht. „Das ist so unnatürlich“, wendet die Schauspielerin leise ein, macht es aber gleich darauf zur Zufriedenheit aller Beteiligten. Auch das Zimmermädchen – ein echtes aus dem Hotel, das für diesen Tag zur Filmstatistin wird – macht seine Sache überzeugend. Nach insgesamt drei Versuchen ist die Szene fertig und Mattes hat Zeit, um den anwesenden Journalisten Interviews zu geben.
Die Dreharbeiten dauern noch bis Mitte August, ins Kino kommen soll „Fieber“ im Sommer nächsten Jahres.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.08.2013)