Saxophon und Romantik

Der Wiener Concert-Verein eröffnete mit Symphonien von Weber und Virtuosem für Bläser von Ibert und Wimberger seinen Musikvereinszyklus.

Seit Mitte der neunziger Jahre hat der Wiener Concert-Verein seinen eigenen Zyklus im Brahmssaal. Dabei wird die Pflege zeitgenössischer Musik groß geschrieben. Denn Jahr für Jahr wird im Rahmen der Konzertreihe ein lebender "Composer in residence" präsentiert.

Diese Saison sind es gleich zwei: Herbert Willi und Gerhard Wimberger, der schon beim ersten Konzert der neuen Reihe mit seinem 1975 entstandenen Bläseropus "Short Stories" dabei war: fünf kurzweilige Sätze, in denen die Möglichkeiten von elf Bläsern souverän und garniert mit stilistischen, rhythmischen, harmonischen Überraschungen ausgebreitet werden.

Virtuosität und musikantischen Elan vereint auch Jacques Iberts dreiteiliges "Concertino da Camera" für Alt-Saxophon und elf Instrumente. Gewiß der interpretatorische Höhepunkt dieses überraschend schlecht besuchten Abends. Nicht nur der phänomenale Markus Holzer riß mit seiner musikantischen Virtuosität mit, auch die Begleitung war vom Feinsten. Ein Verdienst des Dirigenten des Abends, Claus Peter Flor, der sich zur originellen Umrahmung für die beiden, "Wiener Klassik"-Anklänge wie "Freischütz"-Reminiszenzen aufbietenden viersätzigen Symphonien von Carl Maria von Weber entschieden hatte und diese mit einer Mischung aus vitalem Zugriff und Sinn für die zahlreichen subtilen Momente dieser originellen Partituren überzeugend darbot. Ein Abend für Feinschmecker. dob

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