Rätselraten um Rumpolds Eurofighter-Vertrag

Haben sich Erika und Gernot Rumpold über ihren Werbevertrag mit EADS in Höhe von 6,6 Millionen Euro bisher ausgeschwiegen, tauchten nun im Eurofighter-Untersuchungsausschuss neue Details dazu auf. Am Rande der Sitzung am Montag wurde bekannt, dass sich der Honorarvertrag zwischen der "100% Communications"-Agentur und dem EADS-Lobbyisten Erhard Steininger nur auf 1,8 Mio. Euro belaufen soll.

"Bezüglich weiterer Fakturierungen außerhalb vom Rahmenvertrag wird von Frau Rumpold auf mündliche Vereinbarungen verwiesen". Gernot Rumpold, früherer FPÖ-Bundesgeschäftsführer und BZÖ-Werber, wollte das nicht kommentieren.

Die heutigen Zeugenbefragungen drehten sich um ein angebliches Eurofighter-Diktat bei den Vertragsverhandlungen sowie um ein "Alarmschreiben" zum Produktionsstand der Eurofighter aus dem Jahr 2003. "Budget und Honorar" im Vertrag zwischen Rumpold und Steininger wird laut den am Montag durchgesickerten Informationen mit 1,8 Mio. Euro beziffert.

120.000 davon sollen für Landeshauptmann-Gespräche draufgegangen sein, Näheres wurde nicht bekannt. "Bezüglich weiterer Fakturierungen außerhalb vom Rahmenvertrag wird von Frau Rumpold auf mündliche Vereinbarungen verwiesen".

Nach Angaben des Branchendienstes Focus wurden in Österreich rund 2,5 Mio. Euro für Eurofighter-Werbung ausgegeben. Der frühere PR-Berater Peter Ott hat Einschaltungen in Wert von 730.000 Euro in Auftrag gegeben. Damit bleibt der Verbleib von 4,8 Mio. Euro ungeklärt.

Die 6,6 Mio. Euro waren von Erika Rumpold selbst genannt worden. Die heute bekannt gewordenen Zahlen sorgten im Ausschuss erneut für eine Debatte um die Vertraulichkeit von Dokumenten, der Ausschuss hatte beim Finanzministerium den Steuerakt der Rumpold-Firma beantragt.

Für Aufregung sorgte auch ein "Alarmschreiben" zum Produktionsstand der Eurofighter aus dem Jahr 2003. In dem Papier ist von einem Verzögern der Lieferung, unzureichenden Leistungen und sich in die Höhe schraubenden Kosten die Rede.

(APA)

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